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Der Grundstein für ein MTRA-Zentrum in Afghanistan

Eine Ausbildung für Zahra Mohammadi

Zahra Mohammadi und ihre Mutter Sima

Warum wir uns entschlossen haben, eine MTRA-Ausbildung zu finanzieren

Ich möchte zukünftig qualitativ hochwertige Radiologie praktizieren und andere darin ausbilden. So will ich den Menschen in Afghanistan helfen — insbesondere den Frauen, die unter einem Mangel an Frauen in Radiologie-Zentren besonders leiden.
— Zahra Mohammadi

Derzeit ist der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften für Radiologie ein großes Problem in Afghanistan. Vielerorts sind zwar die technischen Geräte verfügbar, es gibt aber kaum jemanden, der die Aufnahmen zuverlässig auswerten kann. Gerade Chirurgen operieren daher häufig im “Blindflug". Die Ärzte des ADA- Weimar können für die Diagnostik zum Glück auf Fachpersonal in ihrem internationalen Netzwerk zurückgreifen. Aber wenn es vor Ort schnell gehen muss, kann es zu Problemen kommen, die schwerwiegende Konsequenzen für Ärzte und vor allem die Patienten haben. Darüber hinaus ist die fachgerechte Ausbildung des lokalen medizinischen Personals nach internationalen Standards ein großes Anliegen des ADAV-Weimar. Wir haben uns daher entschlossen, mittelfristig ein Zentrum für Radiologie in Mazar-e-Sharif aufzubauen.

Bescheinigung über bezahlte Studiengebühren und Unterkunft

Bescheinigung über bezahlte Studiengebühren und Unterkunft

Da eine adäquate Ausbildung für Medizinisch-Technische Radiologieassistentinnen (MTRA) in Afghanistan derzeit nicht möglich ist, haben wir uns dazu entschlossen, Zahra Mohammadi, einer jungen Frau aus Mazar-e-Sharif, die Ausbildung in Indien zu ermöglichen. Wir kennen Zahra und ihre Familie seit einigen Jahren und haben sie als sehr zielstrebig und zuverlässig erlebt. Wir sind überzeugt davon, dass Zahra ihre Ausbildung gut abschließen und anschließend ihr Wissen weitertragen wird. Dies wird die Basis für ein Radiologie-Zentrum in Mazar-i-Sharif werden, auf das nicht nur der ADAV-Weimar zugreifen kann, sondern alle Kliniken in Afghanistan.

Zahra hat ihre dreieinhalbjährige Ausbildung zur MTRA im August 2019 an der Sharda University in Neu Delhi begonnen. Sie erhält von uns derzeit eine jährliche Unterstützung von rund 6.000 Euro, um ihre Lebenshaltungskosten, des Lehrmaterial und die Schulgebühren zu zahlen. Diese Geld wird momentan aus der allgemeinen Vereinskasse beglichen. Da es dadurch aber an anderer Stelle fehlt, z. B. um Operationen durchzuführen, möchten wir die Spendengelder zukünftig trennen.

Wenn Sie für die Ausbildung von Zahra spenden möchten, vermerken Sie das bitte den Verwendungszweck “MTRA-Ausbildung”. Ihr Spenden wird dann zweckgebunden für Zahras Ausbildung verwenden. Überschüssige Spendenbeträge werden für andere, dringende Projekte eingesetzt.

Falls Sie selbst überweisen möchten, hier unsere Kontodaten:

ADAV-Weimar e. V.

IBAN: DE31 8205 1000 0301 0398 52

BIC: HELADEF1WEM (Sparkasse Mittel-Thüringen)

Verwendungszweck: MTRA-Ausbildung

Sie können hier aber auch einfach online spenden und im Kommentar schreiben, dass Ihre Spende für Zahras Ausbildung verwendet werden soll:


Brief von Zahra Mohammadi an den ADAV-Weimar

Mit meinen Eltern und meinen vier Schwestern

Mit meinen Eltern und meinen vier Schwestern

Mit meinem Vater vor dem Abflug nach Delhi

Mit meinem Vater vor dem Abflug nach Delhi

Mein Großvater

Mein Großvater

Ich bin Zahra Mohammadi (geb. 2000). Ich lebe mit meinen Eltern und vier jüngeren Schwestern in Mazar-e-Sharif, 2,5 km vom Stadtzentrum entfernt. 2018 habe ich die Fatima Zahra High School nach der 12. Klasse mit dem Abitur abgeschlossen.

Mein Vater Hashim leidet seit 15 Jahren an einem Rückenproblem aufgrund seiner schwerer Arbeit beim Graben von Wasserbrunnen. Er gründete mit einem Bekannten eine Bäckerei. Diese Arbeit musste er aber auch wieder aufgeben, da er weitere gesundheitliche Probleme hatte, die die Ärzte in Mazar-e Sharif nicht heilen konnten.

Meine Eltern müssen nicht nur unsere Familie mit Nahrung, Kleidung und Schulgeld versorgen, sondern auch meine Großeltern.

Aufgrund der finanziellen Probleme begann meine Mutter Sima im Jahr 2010 bei JDA International, einer amerikanischen NGO als Hygienetrainerin zu arbeiten. Zwei Mitarbeiterinnen der NGO fanden einen deutschen Arzt für meinen Vater. Dr. Matthias Körner, der bei meinem Vater Hautkrebs diagnostizierte und durch seine Kontakte zum  German Army Hospital dort die weitere Behandlung inklusive Operation vermitteln konnte.

Im Jahr 2013 wurden Dr. Matthias Körner und seine Frau Daniela auch Mitarbeiter von JDA International  und arbeiteten u.a. wie meine Mutter für das „WASH-Projekt“ (für Water, Sanitation and Hygiene). Dort erfuhren sie von meiner jüngeren Schwester Maryam, die an einer angeborenen komplexen Wirbelsäulendeformität leidet und ihr zu dieser Zeit zunehmend starke Rückenschmerzen und Taubheitsgefühl in ihren Beinen verursachte.

Es war klar, dass sie an der Wirbelsäule operiert werden musste, meine Familie hätte diese Operation aber nie bezahlen können. Dr. Körner machte Dr. Azim Mosafer vom ADAV Weimar mit dem Problem bekannt. Dieser führte zwei Operationen in Kabul durch, dank derer Maryam heute ein normales Leben führen kann.

Als meine Mutter erfuhr, dass Dr. Mosafer aufgrund des Mangels an gut  ausgebildeten Medizinisch-technische Radiologieassistenten MTRA und Radiologen Überlegungen anstellte, selbst ein Ausbildungszentrum aufzubauen, sagte sie ihm, dass ich mich wirklich für die Radiologie als medizinische Fachrichtung interessiere und überreichte ihm meinen Lebenslauf.

Leider ist der Bereich der Radiologie weder in Mazar-e-Sharif noch in Kabul professionell entwickelt und meine Familie kann meine Ausbildung als MTRA außerhalb Afghanistans nicht voll unterstützen. Ich habe persönlich ein großes Interesse daran, dass die afghanische Bevölkerung eine bestmögliche Ausbildung erhält, insbesondere auf dem Gebiet der Medizin. Derzeit müssen viele Menschen zur Diagnose und Behandlung in andere Länder reisen.

Ich bin dem ADAV-Weimar daher sehr dankbar, dass er mich bei meiner Ausbildung unterstützt und damit mittel- und langfristig den Armen und Kranken in Afghanistan dient.

Mit herzlichen Grüßen

Zahra Mohammadi